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Ich erarbeite „animierte Bühnenbilder“ mit Objekten aus verschiedenen Materialien und Projektionen aus Schatten und Licht, um Bilder zu bauen, die sinnlich erfahrbar sind. Im Unterschied zu einem statischen Bühnenbild, einer Kulisse sozusagen, geht es mir bei der Auswahl des Materials vor allem darum, Dinge in ihrer Ver-Wandelbarkeit zu untersuchen und somit ihre gewohnten Deutungsebenen zu erweitern. Dadurch werden für den Zuschauer Assoziationsräume geschaffen, die seine Fantasie mitspielen lassen.

 

und Bühnenobjekte

Mich interessiert Material, das verwandelbar ist: Material, welches entfaltet und wieder auseinander genommen werden kann. Animationstechnisch betrachtet untersuche ich es dabei auf seine Beweglichkeit - im Raum ebenso wie in seiner Beschaffenheit in sich. Wenn sich dabei aus dem Material heraus auch noch Geräusche produzieren oder es sich mit Text verbinden lässt, dann findet das Material seine eigene Sprache. Und die Illusion kann sich entfalten...

 

° EIN MENSCHENGROSSES BOOT AUS PAPIER in der Inszenierung „Der SO- Traum "...

 

entfaltet sich nach seiner Überfahrt über die Bühne- zu einem Zelt. Die Fläche des Papiers wird Projektionsfläche: auf dieser entsteht durch Beleuchtungstechniken von innen ein animierter plastischer Wald. Dieser Wald transformiert sich zu einem riesigen lebendigen Schaf und fällt schlussendlich in sich zusammen- um als Fläche am Boden eine gewöhnliche Bettdecke zu sein.

° EIN SEGEL OHNE BOOT in der Inszenierung „KRIEG. STELL DIR VOR ER WÄRE HIER“

 

(Von Janne Teller, REGIE: Anna Vera Kelle) wirkt zunächst als Fläche am Boden als einfacher Teppich in einer Wohnung. Schräg angehoben dient es später als Zelt. Dann verwandelt es sich, zusammengeschnürt, zu einem Baby und wieder ausgewickelt, wird es symbolisch als Umhang genutzt. Schließlich ermöglicht es, als Segel entfaltet, eine Überfahrt übers Meer...

 

Das Bühnenbild für „KRIEG" nenne ich  ein animiertes Bühnenbild: Die Objekte funktionieren im Stück als Zeichen. Die Darsteller befinden sich zunächst in einem Zimmer. Die Objekte, bzw. die Möbel, die sie umgeben haben ihren Platz: Ein Zuhause vielleicht. Die Spieler starten das Gedankenexperiment: die gewohnte Umgebung kippt- sie fällt praktisch auseinander. Dabei schafft sie Raum für neue Projektionen: Gedanklich gesteuert- praktisch sichtbar. Ein Schrank kippt um und wird Raum- dient als schützender Keller, seine Schrankklappe wird, dadurch dass sie geöffnet und wieder geschlossen werden kann, zu einem Kiefer-Gelenk: die Klappe verwandelt sich zu einem Mund, der Schrank zu einer Figur und beginnt zu sprechen. Wieder aufgelöst (denn es handelt sich noch immer nicht um eine Marionette) ist er wieder Schrank. Oder vielleicht doch etwas ganz anderes: eine Stadtkulisse vielleicht ...?

 

 

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